
Fast schon eine Broschüre
Auf 20 Seiten, wenn auch im Kleinformat, werben die Scheiber-Hotels für Gurgl und ihr erstaunliches Angebot. Und das 1937. Und durchgehend auf Englisch. Wenn auch in einem, das ein bisschen selbstgebastelt (handmade) klingt. In Gurgl, so heißt es da, „no guest feels himself a stranger, they all greet one another, for our Tyrolese are a friendly and easy-going people“. Im Jahr 1936 kamen 35 Prozent der Gäste aus England, 14 Prozent aus Holland, 10 Prozent aus Frankreich usw. – und nur 0,5 Prozent aus Deutschland. Die 1000-Mark-Sperre war erst mit 1. September 1936 aufgehoben worden.
Die Straße von Zwieselstein nach Obergurgl war erst in diesem Jahr und auch das nur für die Sommersaison für den motorisierten Verkehr freigegeben, im Winter gab es weiterhin nur An- und Abreisen mit dem Schlitten („in the winter you will enjoy a romantic sleigh journey along this route“), wie auch im Prospekt alles andere als verheimlicht wurde.

Höchst bemerkenswert ist, womit die beiden Hotels, das „Gurgl“ war erst 1935 von Pirchitt zum „Edelweiß“ hereingebaut worden, schon aufwarten konnten: Reading & Writing Room, a separate Bridge & Table Tennis Room“ sowie „Ski teachers“, die „German, English, French and Italian“ unterrichten und vom Skiklub veranstaltete Gästeschirennen „every Sunday“.
Dazu ein Sportgeschäft im Haus, ein Tennisplatz und Unterhaltung am Nachmittag und am Abend.

Links: „Ski-Hall of the hotel Edelweiß & Gurgl“ samt „own sports shop, in which you will find equipment of every kind from sun-glasses to ski-wax, as well as ski and mountaineering boots and skis of the finest quality“. Mitte: „A game of tennis in the mountain air! – a tennis court belonging to the Hotel ist at the disposal of visitors.“ Rechts: At tea-time, as well as during the evening, the Café presents a gay scene with people dancing – in itself a good ‚training‘ – and hapiness reigns supreme.“
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