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Kriegsende im „Hotel Post“

Das Hotel ist größtenteils mit Kriegsverletzten der Waffen-SS und ihren Familien belegt, daneben haben sich seit Oktober 1944 auch Attila Hörbiger und Paula Wessely, die am 29. Jänner 1945 ihre dritte Tochter zur Welt gebracht hat, hier einquartiert. Richard Angst, der berühmte Kameramann, der nach seiner Flucht vor den Russen mit Frau und Baby auch hier untergekommen ist, schreibt in seinen unveröffentlichten Memoiren über die letzten Kriegstage:
„Die Amerikaner werden am Fernpass gemeldet, so wird es nur noch Stunden dauern, bis sie in Sölden sind. Isidor zeigte mir hinter seinem Hotel die weggeworfenen SS-Uniformen, alles, was gehen konnte, war getürmt.“ Als die Amis dann eintreffen, schreibt er, „stürmen sie in unser Hotel und stoßen alle Türen auf. Sie wussten wohl, dass Angehörige der SS hier einquartiert sind. Ein General dieser SS, der sich nicht abgesetzt hatte, wird sofort verhaftet und wenig später in ein Lager nach Imst gebracht.“

Bei dem in der „Post“ verhafteten SS-General handelt es sich um Ulrich Greifelt, 1933 der SS beigetreten, zunächst Referent des Reichsführers SS Heinrich Himmler, später Leiter der Zentralkanzlei des SS-Hauptamtes. An der Wannseekonferenz im Jänner 1942 in Berlin konnte er wegen zeitgleicher Verhandlungen in Italien nicht teilnehmen. Greifelt war nämlich mit der Organisation zur Aussiedlung von 30.000 Südtirolern beauftragt. Er rühmte sich auch als Ideengeber der 1938 erfolgten Aktion, bei der mehr als zehntausend „arbeitsscheue“ und „asoziale“ Menschen in Konzentrationslager verschleppt wurden.
Greifelt wurde 1948 wegen Kriegsverbrechen und des Verbrechens gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt (Bild oben), starb aber bereits ein Jahr später im Gefängnis Landsberg. (Wikipedia)

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