
„Hirn gebacken, Hirn mit Ei, Leber geröstet, Nieren“
Diese noble überformatige „Speise- und Getränkekarte“ mit Jugendstilornamentik dürfte aus den Jahren um 1910 stammen, die „Sonne“ wird in diesen Jahren von Jakob Gstrein geführt, wie sein Bruder und frühere Betreiber Johann Gstrein Hälftebesitzer des Gasthofs. Es gibt nicht weniger als 25 verschiedene Fleischspeisen, von Rind über Kalb, Schaf, Schwein bis zu Geflügel, dazu auch noch Gerichte vom Fisch. Und mit Giesshübler, Krondorfer, Fentscher und Arienheller gleich vier verschieden Mineralwässer.
Jakob Gstrein ist im 1. Weltkrieg eingezogen worden, in russische Gefangenschaft geraten und dort, in Taschkent, im Mai 1916 verstorben.
1920 wurde das Gasthaus verkauft, der vereinbarte Kaufpreis, der der Witwe mit ihren zwei Kindern und zur Hälfte dem Bruder verblieb, war dabei aufgrund der rasanten Inflation komplett verfallen.
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