
Ein Flugtaxi nach Vent. Hört! Hört!
Manches ist dann doch nicht so gekommen, wie es angekündigt war. Vor 100 Jahren, ab Zwieselstein gab es nur einen Fuhrweg, sollten Nahrungsmittel und Gäste per Flugzeug zum „Hotel Vent“ gebracht werden. Der damalige Besitzer des Hotels, der Telfer Lodenfakrikant Rudolf Pischl hatte eine Udet-Flamingo gekauft, um sie (auch) hier einzusetzen. Nutzlast 150 kg plus ein Passagier neben dem Piloten. Die Flugzeit Innsbruck – Vent sollte 10 Minuten betragen. Im Sommer 1926 fanden umfangreiche Planierungs- und Sprengarbeiten für den Landeplatz statt.
1927 verkaufte Pischl das Hotel an Angelus Scheiber und Valentin Gstrein.
Übersetzung des Zeitungsartikels vom 14.12.1925:
„Ein Flughafen inmitten der Oetztaler Berge. Aus Innsbruck wird gemeldet, daß kürzlich Fabriksbesitzer Pischl von Telfs, dem auch das große Hotel Vent im Oetztal gehört, einen Udet-Flugapparat angekauft hat, mit dem er seine Gäste von Innsbruck aus direkt nach Vent befördern will. Der Flug über die Stubaier und Oetztaler Schneeberge wird jedenfalls den ausländischen Gästen einen außerordentlichen Genuß bieten. Oberhalb des Hotels, das 1893 Meter hoch liegt, wird eine zum Landen geeignete Wiese als Flugplatz hergerichtet. Das Hotel Vent, das im nächsten Frühjahr durch mehrere Zubauten bedeutend erweitert wird, wird das erste Hotel in Europa sein, das seine Gäste von der Bahn mit einem Flugzeug abholt. Am letzten Samstag hat bereits ein Probeflug stattgefunden.“

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