
In Hochsölden begann es
Der in Wien geborene Ernst Krenek (1900–1991) war einer der bedeutendsten und experimentierfreudigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Im Sommer 1936 verbrachte er den Urlaub mit seiner Frau, wie er in seinen Memoiren schreibt, „in Hochsölden, einem neu eröffneten Kurhotel oberhalb von Sölden im Ötztal, über zweitausend Meter hoch und meines Wissens das höchstgelegene Haus dieser Art in Österreich. Es erforderte eine etwa zweistündige Wanderung, um von Sölden aus dorthin zu gelangen, während das Gepäck mit einer kleinen Drahtseilbahn befördert wurde. (…) Das reizvolle Hotel hatte eine herrliche Lage, weit oberhalb der Baumgrenze. Aber die Wandermöglichkeiten waren begrenzt, weil die Gegend erst für den Touristenverkehr erschlossen worden war. Dort begann ich die zweite meiner kompromißlosesten Kompositionen, das Sechste Streichquartett.“
Von den Annehmlichkeiten im Hotel Hochsölden zur Zeit von Kreneks dortigen Aufenthalt erzählt der damalige Prospekt:
„Man spricht Französisch, Englisch und Holländisch. Wäscherei und Büglerei im Haus. Im Pensionspreis inbegriffen sind Steuern, Heizung, Licht und Schuhe reinigen.“

Dieser Beitrag hat 0 Kommentare