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Der Antisemitismus war längst da …

… als die Nazis kamen. Die brauchten nur mehr die Ernte einzufahren. Den Samen dazu gelegt hatte vor allem die Kirche, siehe unten „Tiroler Volksbote“ –„Organ zur Belehrung und Unterhaltung des katholischen Volkes“ (Tyrolia Verlag).

Beispiele aus dem Ötztal, Rubrik „Jüdische Gäste“

Oetz:
„In Oetz wird über fremde Semiten gejammert, dabei aber wird ganz vergessen, daß gerade das Dorf Oetz, welches sich so antisemitisch zu geben versucht, ein recht gutes Beispiel zu geben in der Lage wäre durch Ausweisung oder vielmehr nicht Aufnahme von sittenverderbenden fremden Rassen.“
Tiroler Volksbote, 27. August 1919

Umhausen:
„Im Frieden waren die Fremden, wenigstens die Touristen des Oetztals, zu drei Vierteln Reichsdeutsche. Nun aber wird uns durch die Wirklichkeit zu Bewußtsein gebracht, daß Tirol den Wiener Juden gehört. (…) Schade, daß … Tirol nun auch mit dem übrigen Deutschösterreich vom jüdischen Wien annektiert, d.h. mit Haut und Haar gefressen wird.“
Tiroler Volksbote, 13. August 1919

Längenfeld:
„Ötztal gilt zum größten Teil als antisemitisch verseucht; nicht judenfeindlich ist das Hotel Cassel in Ötz.
Dorf Oberlängenfeld im Ötztal: Der Gasthof ‚Zum Hirschen‘ und dessen Dependance nehmen jüdische Gäste nicht auf.“
Die Stunde, 10. Juli 1929

Innerötzthal:
„Der Fremdenverkehr bringt gewiß manches Gute, aber auch viel Schlimmes. (…) Darum erachten wir auch einen sehr großen Fremdenverkehr als nicht gut. Es kommen immer mehr Juden und Geldprotzen, welche sich als die Herren des Landes betrachten und die zufriedenen, gemüthlichen Touristen, wie sie jetzt noch in großer Zahl kommen, bleiben aus.“
Tiroler Volksblatt, 29. April 1896

Innerötztal:
„Vom Fremdenverkehr im Innerötztal: Die Aussichten für einen größeren Fremdenverkehr im heurigen Sommer sind, Gott sei Dank, nicht allzu groß. (…) Mit Ausnahme von wenigen, die beständig Luftschlösser bauen oder alles Heil im Schmuggel und Schleichhandel sehen, steht man hier allgemein auf dem Standpunkte:
‚Mit Juden bleibt uns ferne, Juden seh’n wir gar nicht gerne.‘
Tiroler Anzeiger 28. Mai 1920

Sölden:
„Das schöne Wetter hat ziemlich viel Fremde, namentlich Juden, ins Tal hereingelockt. Die Auto schauen aus wie die reinsten Krumschnabelsteigen.“
Tiroler Volksbote, 27. August 1919

Sölden:
„Die stinkenden Autos haben auch uns heuer allerhand zweifelhaftes Volk hereingebracht und es hat unter den Fremden stark ‚gejüdelt‘.“
Tiroler Volksbote, 27. August 1919

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