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Das gefladerte Hotel

Seine Eltern stammten aus Sölden, der Vater vom Bichl („Bichlar Schuachtar“), die Mutter vom Innerwald. Sie hatten nach Oetz geheiratet, 1910 kam dort ihr erstes Kind Alois zur Welt. Mit siebzehn Jahren ging dieser als Skilehrer zum Scheiber nach Gurgl, mit neunzehn fasste er den Plan, dort „das höchstgelegenste, modernste Berghotel Österreichs“ zu errichten. Die Baukosten betrugen am Ende 570.000 Schilling. 18.000 hatte er von seinem Vater, der auch für ein Darlehen bürgen musste, dazu nahm er mehrere Hypotheken auf. Da er weder die Rechnungen noch die Kreditzinsen bezahlen konnte, brach er gezählte achtzehnmal bei seinem früheren Dienstgeber im Edelweiß ein, wobei er insgesamt 25.000 Schilling erbeutete. Bis zur feierlichen Eröffnung seines „Hotel Gurgl“ im Jänner 1931 wunderte man sich nur über die Finanzierung und bewunderte allgemein seinen Tatendrang und seinen Wagemut . Der Gurgler Pfarrer, schrieb der „Tiroler Anzeiger“ damals, „hielt eine zündende Ansprache, in der der hervorragenden Leistung des 22jährigen Hoteliers das vollste Lob für seine umsichtige und schöpferische Arbeit gezollt wurde.“

Schon im März 1931 sind die Diebstähle aufgeflogen, ist Riml verhaftet und wenig später zu zwei Jahren Kerker verurteilt worden. Nach seiner vorzeitigen Freilassung kam seine Verbrecherkarriere erst richtig in Schwung, Betrügereien, Diebstähle, Raubüberfälle usw. führten zu Verurteilungen unter anderen in Innsbruck, Linz, Wien, Italien und Deutschland. 1938 hat er sechs Jahre Kerker ausgefasst, ist auch im KZ gesessen, konnte aber nach dem Krieg seine Gaunereien fortsetzen bis er endlich in den 1950er Jahren in Hall die Produktion von Reiseandenken aufnahm, mit denen er auch selber im Ötztal in den Geschäften vorstellig wurde.

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