Johann Georg Thöni war ein höchst umtriebiger Mensch und 1899 als Pfarrer nach Vent versetzt damit komplett am falschen Ort, besser gesagt: genau am richtigen. Er brachte 1901 das Sommer-Postamt nach Vent, 1905 auf eigene Kosten den Telefonanschluss, wobei sich die Venter Bauern von ihm noch das Holz für die Masten bezahlen ließen, wie er selber schreibt. Um 1901/02 war er der mit den ersten Schiern in der Region. Er hat im Widum, das heißt im Gasthaus zum Kuraten, ein Fotolabor für sich und Gäste eingerichtet und einen eigenen Ansichtskartenverlag betrieben, in dem er im Laufe der Venter Jahre (bis 1909) über 200 Ansichtskarten nach eigenen Aufnahmen herausgebracht hat. Wie mühsam muss allein die Zusammenarbeit mit den immer wieder gewechselten Druckereien in Leipzig, München, Tübingen usw. gewesen sein! Dies alles noch neben der Arbeit an „J.G. Thöni’s Distanzkarten“ und den Panoramen der Venter Berge! Dass er mit all diesem Aufwand reich geworden wäre, ist nicht bekannt. Es wird wohl auch nicht seine Absicht und seine Triebfeder gewesen sein.