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Innsbrucker Nachrichten, 26.9.1888

Mord in Sölden

Am 17. September 1888 gegen 11 Uhr nachts hat Andreas P. seinen Nachbarn Josef Anton Schöpf, mit dem er schon lange im Streit lag, mit Faustschlägen ins Gesicht und auch mitilfe eines „stumpfkantigen Gegenstandes“ schwerste Verletzungen beigebracht, denen dieser erlegen ist. Seine Frau entdeckte die Leiche am nächsten Morgen, wie es heißt, „auf einem Fußweg in den Hainbacher Feldern“. Der 46jährige Täter zeigte sich sofort geständig.

Im Schwurgerichtsprozess am 20. Dezember 1888 in Innsbruck plädierte sein Verteidiger auf Unzurechnungsfähigkeit zum Tatzeitpunkt auch „in Folge genossener geistiger Getränke“ und auf Freispruch. Die Geschworenen aber sprachen Andreas P. einstimmig des Totschlags schuldig. Er wurde zu drei Jahren schweren Kerker und zur Leistung von 200 Gulden (nach heutiger Währung rd. 3.400 Euro) „Schadenersatz“ an die Witwe des Opfers verurteilt.

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